Einleitung
Professor Carl Dorno (Gründer des PMOD im Jahr 1907), dessen Hauptinteresse der Sonnenstrahlung und ihrem Zusammenhang mit bioklimatologischen Effekten galt, untersuchte bereits in seinen frühen Jahren in Davos den sehr kurzwelligen Teil der direkten Sonnenstrahlung. Spektral aufgelöste Messungen wurden zunächst mit photochemischen und photometrischen Methoden durchgeführt. Zu Ehren seiner Arbeit wurde die kürzeste bis zur Erdoberfläche eindringende Sonnenstrahlung als „Dornostrahlung“ bekannt, der spektrale Teil, der heute als solare UV-B-Strahlung bezeichnet wird. Dorno war ein starker Befürworter des „Cadmiumzell“, das von 1916 bis in die 1930er Jahre in Davos routinemäßig für spektral integrierte UV-Messungen eingesetzt wurde. Aus diesen Messungen wurde unter anderem die große Sonnenhöhe (saisonale Abhängigkeit) und Höhenabhängigkeit der solaren UV-Strahlung abgeleitet.
Dr. Paul Bener führte zwischen 1954 und 1976 intensive Untersuchungen des UV-Strahlungsfeldes durch. Seine spektrophotometrischen Messungen der direkten, diffusen und globalen UV-Strahlung in Davos, Weissfluhgipfel und Basel ermöglichten es ihm, den UV-Anteil der Sonnenstrahlung hinsichtlich zu untersuchen abhängig von Sonnenhöhe, Höhe, Ozonmenge und Wolkeneinfluss. Bener führte außerdem umfangreiche UV-Berechnungen durch, um in Regionen zu extrapolieren, in denen Messungen aus technischen oder logistischen Gründen nicht durchgeführt werden konnten. Es mussten Annahmen getroffen werden, um ein Gesamtbild für eine globale UV-Klimatologie abzudecken. Beners Untersuchungen wurden in zahlreichen Berichten und Publikationen veröffentlicht.
Von 1975 bis 1985 war Davos eine von 14 Stationen des weltweiten UV-Netzwerks, das von der Temple University School of Medicine (Philadelphia, PA, USA) unterhalten wurde. An diesen Stationen wurden Robertson-Berger-Breitband-UV-Biometer vom Typ 500 eingesetzt, die über das Erythem-Wirkungsspektrum der menschlichen Haut integrieren. Leider wurde das Netzwerk wegen fehlender Finanzierung eingestellt.